Anfang März 2014 zeichnete sich eine einigermassen stabile Wetterlage mit zügigen Höhenwinden aus Nordost bis Nord ab. Wohl unsere letzte Chance in diesem Winter nochmals eine oder zwei Fahrten in die verschneiten Alpen zu wagen. In den Tälern und im Flachland war der Schnee schon lange weg, aber über 1000m ü. M. lag noch eine immer dünner werdende Schicht der weissen Pracht.
Letztlich gelangen an zwei aufeinander folgenden Tagen zwei sehr unterschiedliche Voralpenfahrten. Ein schöner Abschluss des Ballonwinters 2013/2014.
Vom Säntis an die Emme
Am Sonntag, 9. März 2014 brachen wir sehr früh gegen Osten auf, um möglichst bald "hinter dem Säntis" aus dem St. Galler Rheintal starten zu können.
Nach einem ruhigen Start bei Gams SG, trieb uns der zügige NE-Wind auf etwa 3'300 m ü. M. mit bis zu 80 km/h über das Toggenburg und die Linthebene. Etwas tiefer drehte die Richtung leicht links und die Fahrt verlangsamte sich auf knapp unter 50 km/h. Immer noch ein beachtliches Tempo. So ging es weiter über den Hirzel, am Sempachersee vorbei und über den Oberaargau, bis an den Zusammenfluss von Emme und Aare. Kurz nach dem Mittag landeten wir mit unserem Sebio-Ballon in Gerlafingen.
In 3h 35min Fahrt haben wir 144km in der Luft zurück gelegt und nochmals fast das doppelte davon im Auto. Zweimal quer durch die Deutschschweiz.
Vom Sempachersee ins Saanenland
Am Tag darauf, dem 10. März 2014, trafen wir uns wieder früh am Morgen. Der Höhenwind hatte über Nacht praktisch auf Nord gedreht und wir wollten bei Sonnenaufgang am Sempachersee starten, um vor dem Einsetzen der Thermik wieder sicher im Berner Oberland landen zu können.
Nach dem Start stiegen wir relativ gemächlich und in den tieferen Schichten bewegte sich der Ballon in Richtung Norden. Genau in die falsche Richtung... erst über 2000 m ü. M. erreichten wir den prognostizierten Nordwind, der dann mit zunehmender Höhe schneller wurde und auf knapp 4000 m ü. M. etwa 50 km/h erreichte. So ging unsere Reise dieses mal über das Entlebuch nach Thun und weiter in die Gegend um Gstaad. Nach Zweisimmen leitete unser Pilot Stefu einen Kaltabstieg ein und manövrierte den Ballon im variablen Talwind auf eine kleine Strasse oberhalb von Schönried. Perfekte Landung im Schnee.
In 2h 50min legten wir wieder knapp 100km zurück. Nach dem Verpacken des Ballons genossen wir auf einer gemütlichen Terrasse die wärmende Sonne und einen kleinen Imbiss, bevor es im Auto via Simmental wieder in Richtung Heimat ging. Zurück in den Frühling, der im Mittelland bereits Einzug gehalten hatte.